Die Erschaffung des Amicus
Die Identität einer Persönlichkeit schließt sowohl statische als auch dynamische Wesens-Elemente ein. Das dynamische "Ich-bin"-Erleben reichert sich mit Erfahrungen und Spuren des zunehmenden Alters an, ist einer ständigen Veränderung unterworfen, deren Ergebnis das Spiegelbild oder die Fotographie eindeutig dokumentieren. Das AMICUS-Personenportrait hingegen geht in Resonanz mit dem statischen Element der Persönlichkeit, dem Teil des "Ich-Erlebens", der von Beginn der Erinnerung bis ins hohe Alter identisch bleibt und für eine verinnerlichte Konstanz der Persönlichkeit eine dominante Rolle spielt. Das AMICUS-Personenportrait initiiert eine Begegnung der portraitierten Person mit diesem statischen Wesenskern in der Absicht, aus der Begegnung Kraft und Identität, jenseits des im Alltags-und Berufsleben, das oftmals fremden Interessen dient und eine hohen Tribut fordert, zu schöpfen. Der Mystiker Meister Eckhardt nannte diesen statischen Wesensgrund das Fünklein, das in allem Beseelten in Freude und Bescheidenheit brenne. Diese freudige Grund-Gestimmtheit löst sich beim AMICUS-Portrait in eine Welt der Farben und Formen auf und beschreibt in abstrakten Persönlichkeits-Wellen die eigenständige Gültigkeit der portraitierten Persönlichkeit in ihrer ganzen inneren Schönheit. Das in Glas eingespeiste Licht erhöht die Strahlkraft der Farben und initiiert das Thema des innewohnenden leuchtend brennenden Fünkleins. Auf diese Art entsteht ein bleibendes energiesierendes Portrait einer Person.
Sonja
Foto: Benjamin Franz
Karin
Jessika
Foto: Eva Meimer
Artur und Gabi
G. und S.
75 x 165 cm, Druck auf Glas, 2010
Karin und Philipp, 80 x 200 cm
Selin
Sonja
Foto: Benjamin Franz