Der AMICUS ist auf den ersten Blick ein Lichtobjekt, eine aus sich selbst herausleuchtende Skulptur, angewandte Kunst im Objektdesign, ein schönes "Ding an sich", oder ganz einfach eine Lampe, die gefällt und einem Raum durch ihre Filigranität, Transparenz und sanfte Leuchtkraft in eine neue besonders anmutende Athmosphäre taucht. Diese Intension ist beabsichtigt und mag für den nicht involvierten Betrachter auch genügen.
Erst bei näher eingehender Beschäftigung mit dem Projekt erschließt sich der Anspruch, der sich hintergründig entbirgt:
Beim AMICUS handelt es sich beim zweiten Blick um thematisiertes Licht. Dabei geht es nicht darum "ein Bild von" etwas zu malen, sondern ein Thema aus sich heraus selbst Form annehmen zu lassen und mit Hilfe von Farben, Formen und Glas eine leuchtende, selbstständig im Raum stehende Gestalt zu verleihen.
Im Laufe der letzten Jahre haben sich 3 Themenschwerpunkte ergeben:
- das persönliche Portrait
- die thematische Bearbeitung von Sinnlichkeiten und Tugenden
- das Firmenportrait
Das fertige Produkt verleiht dem Raum eine eigenständige Qualität, die mit dem Gefühlsleben des Bewohners und Betrachters oder Mitarbeiters auf unterschwelligem Niveau in Kontakt tritt und somit einen Betrag zur Gestimmtheit leistet.
Nach Auffassung des deutschen Philosophen Martin Heidegger, entäußert sich die Qualität des Seins gerade in der Gestimmtheit, in der die Welt erfahren wird und Spinoza bezeichnet den Grad der Gestimmtheit und den Übergang von geringerer zu höherer Vollkommenheit.
Der AMICUS versucht unter Zuhilfenahme der Sprache der Kunst das persönliche Erlebensfeld anzureichern und den Betrachter mit der Essenz des dargestellten Themas in Dialog treten zu lassen.